Einen Hund sollte man sich nie spontan anschaffen, denn man übernimmt für sehr lange Zeit die Verantwortung für ein intelligentes und beseeltes Mitgeschöpf - mit allen Konsequenzen. Wenn man selbst schon recht betagt ist, sollte man deshalb keinen Welpen mehr anschaffen. In den seriösen Tierheimen sitzen viele ältere Hunde, deren Herrchen/Frauchen verstorben sind oder ins Heim abgeschoben wurden, und die aus einem behüteten Umfeld kommend, dort im Tierheim unendlich leiden. Einen solchen Hund für die letzten Jahre zu sich zu holen ist eine gute und nobele Geste. Wenn man sich im hohen Alter einen Welpen holt, ist hingegen oft schon ein eben so ein trauriges Schicksal vorprogrammiert.
Wer billig kauft kauft oft teurer oder zweimal
Besonders dumme Menschen regen sich schon mal
darüber auf, was Welpen beim seriösen Züchter kosten und kaufen dann lieber billig beim Massenvermehrer oder beim Hundehändler einen kranken
oder verhaltensgestörten Welpen.
Das Geld das hier eingespart wird, wird oft schon in den ersten Wochen mehrfach zum Tierarzt geschleppt. Und weil die Dummen nicht aussterben, lebt der mafiöse Hundehandel ähnlich gut wie Drogen- und
Menschenhändler. Und einige Tierärzte leben auch nicht schlecht davon, sei es durch Lieferung von Impfpässen an den mafiösen Hundehandel oder aber durch die nach dem Verkauf vorprogrammierten
Behandlungen der armen Welpen. Zum unseriösen Hundehandel gehören auch teilweise sogenannte
Tierschützer, die schwunghaften Handel mit Hunden aus dem Mittelmeergebiet treiben und mit der
Mitleidsmasche, indem sie Horrorgeschichten über das Schicksal solcher Hunde erzählen, arglose Hundefreunde abzocken.
Welpen nur vom seriösen Züchter
Deshalb sollte man sich
erst einmal zu Gemüte führen was ein gesunder und wesensfester Welpe normalerweise bis zur achten Woche kostet:
Die werdende Mutter ist eine rassetypische Hündin, die bevor sie erstmals Welpen bekommt, eine Reihe von Prüfungen,
Ausstellungen und medizinischen Untersuchtungen zum Ausschluss von Erbkrankheiten hinter sich hat, und den seriösen Züchter, selbst, wenn er sie selbst gezogen hat, schon rund 2000 Euro gekostet hat,
bevor sie den ersten Welpen wirft. Außerdem wird sie jährlich einmal geimpft und beim seriösen Züchter wird sie alle zwei Jahre auf vererbliche Augenkrankheiten untersucht. Während der Trächtigkeit
muss sie mit sehr gutem Futter versorgt werden. 12 Kilo kosten rund 50 bis 70 Euro und hält zwei bis drei Wochen. Auch wenn die Mutter säugt, muss sie hochwertiges Futter bekommen. Darüber
hinaus ist bei der säugenden Hündin sinnvoll, diese, bis die Welpen drei Wochen alt sind, regelmäßig, mindestens zwei bis dreimal einem Tierarzt vorzustellen, der die Hündin untersucht und
sicherstellt, dass beispielsweise die Kalziumversorgung des Herzmuskels der Hündin ausreicht und der im Falle der Gefahr einer drohenden Eklampsie, die gerade bei kleinen Hunderassen mit großen
Würfen relativ häufig auftritt und die Hündin das Leben kosten kann, eingreift.
Ab der dritten Woche werden die Welpen mit sehr hochwertigem und naturgemäß auch sehr teuerem Futter beigefüttert, was bis der Welpe 8 Wochen alt ist, zu Futterkosten von 20 bis 30 Euro (bei Dackeln,
bei größeren Hunden sicher mehr) pro Welpe führt. Nur durch optimales Futter wird eine gesunde Aufzucht gewährleistet! Außerdem muss der Welpe bis zur 8. Lebenswoche mindestens dreimal entwurmt
werden, Kosten hierfür betragen rund 15 Euro pro Welpe. Aufgrund der interessanten Strategie der Spulwürmer gibt es keine wurmfreien Welpen, alle Welpen kommen bereits mit Würmern auf die Welt. Wer
behauptet, seine Welpen hätten keine Würmer und brauchten keine Wurmkur, der lügt. Unterbleibt die regelmäßige Entwurmung, wird der Welpe im harmlosesten Fall einen empfindlichen Verdauungstrakt
bekommen und lebenslang zu Durchfällen und Verdauungsstörungen neigen, im Normalfall jedoch regelmäßig größere Verdauungsprobleme auf Grund der von den Würmern dauerhaft vorgeschädigten
Darmschleimhaut haben.
Die Grundimunisierung der Welpen (Impfung gegen Staupe, Hepatitis, Leptospirose und Parvovirus) kostet je nach Tierarzt bis zu 100 Euro je Welpe. Ich lasse meine Welpen und Zuchthunde darüber hinaus
noch gegen Zwingerhusten impfen, weil ich den einmal bei meinen Hunden hatte und nach dem Erlebten nie wieder haben will. Diese besonders für Welpen sehr schlimme Erkrankung kann man sich relativ
schnell einschleppen.
Darüber hinaus werden die Welpen noch gechippt, Kosten noch einmal rund 30 Euro je Welpe. Außerdem geht der seriöse Züchter normalerweise nur zu einem absoluten Spitzenrüden zum Decken, und der steht
in aller Regel nicht beim Nachbarn. Also fallen fürs Decken mit Fahrkosten Übernachtung etc. auch noch mal locker 400 bis 500 Euro an, die man auf die Welpen umlegen muss. Die Ahnentafeln kosten beim
Teckelklub 20 Euro. Betriebswirtschaftlich gerechnet kostet somit ein einwandfreier Welpe bis zur Abgabe seinen Züchter rund 450 bis 500 Euro.
Einmal ganz abgesehen von den Kosten, richtig sozialisiert wird ein Welpe nur bei einem ernsthaften Züchter im familiärem Umfeld, nicht jedoch beim Massenzüchter.
Einen wirklich seriösen Züchter erkennt man daran, dass er seine alten Hündinnen nicht abschiebt, wenn er "kein Geld mehr mit ihnen machen kann", sondern, dass er ihnen im Alter das wieder gibt, was sie ihm gegeben haben. Das sind leider die allerwenigsten, auch unter den sogenannten seriösen in der Hundevereinen. Das ist charakterlich minderwertig, so mit den alten Hündinnen zu verfahren. Daher sollte man auch solche "Züchter" meiden. Ich denke gerade, dass die alten Hunde einem noch so viel geben.